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Ostern – Tag der Auferstehung des Herrn


8. April 2023

„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Frühlings holden, belebenden Blick…“

So dichtete einst Johann Wolfgang von Goethe in seinem Osterspaziergang und beschrieb damit eindrücklich die Stimmung dieses Festes (Faust I, Szene 2 „Vor dem Tor“).
Er lässt uns teilhaben an der Sehnsucht der Menschen früherer Zeiten, die nach Monaten der Dunkelheit und Kälte, den Winter sterben ließen und mit Freuden das neue Leben in der Natur wahrnahmen und feierten.

Wir, Christen, gedenken am Osterfest der Auferstehung Jesu Christi nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz.
Es ist das älteste Fest im Jahreslauf, welches Christen bereits seit dem 4. Jahrhundert begehen. Die christliche Bedeutung ist verbunden mit dem Aufkeimen und Aufblühen in der Natur. Neues Leben zeigt sich, macht hoffnungsvoll und fröhlich. Die Bibel allerdings berichtet davon, dass die Frauen, als sie das leere Grab am Ostermorgen fanden, erschrocken waren. Schon damals waren die engsten Freunde Jesu, die Frauen und Männer von der Nachricht der Auferstehung überrascht und konnten sie kaum glauben. Erst nach der Begegnung mit dem Auferstandenen wussten sie, dass Gottes Sohn nicht bei den Toten geblieben war. Diese Botschaft, so phantastisch sie auch schien, ergriff Menschen und hat ihren Glauben und ihr Leben geprägt.

Auch heute verbinden wir damit die Hoffnung, dass der Tod nicht das Letzte ist, sondern der Anfang eines neuen Lebens bei Gott.
Dieser Glaube ist aber nicht nur eine Vertröstung auf das Jenseits, sondern lässt auch das Leben hier auf dieser Welt in einem anderen Licht erscheinen. Das Bild der Sonne und des Lichtes ist auch deshalb auf Gott in Jesus Christus übertragen worden. Wie die Sonne die eiskalte Welt überwindet und neues Leben ermöglicht, so geschieht Auferstehung auch heute, wo Menschen sich für Gemeinschaft und Liebe einsetzen. Wie hatte Johann Wolfgang von Goethe es so schön beschrieben:

… Jeder sonnt sich heut so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
denn sie sind selber auferstanden.

Aus niedriger Häuser dumpfer Gemächern,
aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
aus dem Druck von Giebeln und Dächern,

…aus der Straßen quetschender Enge,
aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
sind sie alle ans Licht gebracht.

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest und dass Sie die frohe Botschaft von der Auferstehung auch in Ihrem Leben erfahren mögen.
Denn der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.
(nach Lukasevangelium 24,34)

Ihr Superintendent Andreas Beuchel

Sonnenaufgang Meißen – Bildrechte: Andreas Beuchel