Nachrichten

Gedanken zu Pfingsten


24. Mai 2023

Pfingsten ist das unbekannteste christliche Fest. Wenn nach der Bedeutung gefragt wird, fangen die Leute zu raten an. Genauso ist es mit dem heiligen Geist.
Der Heilige Geist ist die unbekannteste Person der Dreieinigkeit. Gott ist der Schöpfer aller Dinge. Auch diejenigen, die das nicht glauben, wissen, dass das zum christlichen Glauben gehört. Ähnlich ist es mit Jesus. Er ist für die Christen der Erlöser. Aber der Heilige Geist – da rätseln viele, wofür soll der gut sein?
Im Alten Testament steht das hebräische Wort „Ruach“. Im neuen Testament wurde „Ruach“ ins griechische „Pneuma“ übersetzt. Gottes Geist, so beschreiben es die Bibeltexte, lässt sich nicht fassen, ja er lässt sich nicht definieren. Er lässt sich nur an seiner Wirkung beschreiben: als Wind oder Sturm, als Gottes Geist der Lebenskraft und Atem gibt, Schöpferkraft ist.

Menschen, ja die ganze Schöpfung, durfte und dürfen so immer wieder den Geist erleben. Zu Pfingsten damals in Jerusalem war dies nicht anders. Aus Menschen, die sich angstvoll zurückgezogen hatten, wurden offene lebendige.

Diese zogen los und erzählten von der frohen Botschaft, die sie ergriffen hatte.

Pfingsten ist in der Tiefe menschlicher Erfahrung so das Fest der Berührung von Gott und Mensch, von Geist und Körper, von Himmel und Erde.

Ein Fest der geöffneten und empfangenden Menschen, die von den Flammen der Kraft getragen – von der Wärme umhüllt werden.
Ich mag dieses Fest, nicht nur wegen der alten Bräuche, sondern weil mir sein tiefer Sinn und seine Geltung für die Gesellschaft wie Kirche wichtig sind.
Dieses Fest lässt uns einmal ganz bewusst dankbar sein:
Für unsere Familie, für die Arbeit und die vielfältigen Möglichkeiten einer sinnstiftenden Freizeitgestaltung, für Frieden und Freiheit. So wird uns bewusst, dass wir vieles unverdient geschenkt bekommen.  Dankbarkeit trägt unser Leben und macht es in schweren Stunden dann hoffentlich auch erträglich.

Denn „Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ 2 Timotheus 1,7
Wenn der uns erreicht, gewinnen wir Klarheit für unser Leben und werden dankbar.

Ein gesegnetes Pfingstfest wünscht Ihnen

Superintendent Andreas Beuchel

Taube im Dom zu Meißen / Achteckkappelle – Bildrechte: Friederike Hartmann, Hochstift Meißen