Andacht zum Advent von Superintendent Andreas Beuchel
24. November 2022
Zeit für Wünsche.
Nur noch wenige Wochen, dann ist Weihnachten. Die Vorbereitung auf dieses Fest beginnt mit dem 1. Advent. In den Wochen der Adventszeit möchten wir schon etwas von der Stimmung des Weihnachtsfestes erleben.
Und gerade die vier Adventssonntage laden schon zur Besinnung und Gemütlichkeit beim Kerzenschein ein.
Advent ist eine Zeit des Wünschens. Eine Zeit, in der wir Wünsche haben dürfen und sie auch äußern können. Das kennen wir noch aus unserer Kinderzeit – und es begleitet uns auch heute. Richtig wünschen zu können ist eine Kunst, die wir Erwachsenen oft verlernt haben.
Kinder können das noch – kraftvoll wünschen und sehnsüchtig hoffen, dass der Wunsch in Erfüllung geht. Auch wenn uns die Leichtigkeit der Kinder fehlt, sich etwas zu wünschen. Das ist mehr, als nur etwas zu benennen, was ich geschenkt bekommen möchte und das meine momentanen Bedürfnisse stillt. Kraftvolle Wünsche kommen aus der Tiefe meiner Seele und entspringen einer Sehnsucht, die zugleich das Bild einer anderen Wirklichkeit ist. Wenn ich solche Wünsche bei mir entdecken will, dann muss ich zunächst einmal genauer auf mein Leben schauen. Da gibt es viel Schönes aber auch Dunkelheiten, da ist Gebrochenheit und nicht gelebtes Leben. Meine Sehnsucht – mein Wunsch malt Bilder einer anderen Wirklichkeit.
Ich stelle mir vor, wie es besser, schöner und lebendiger sein könnte. So entstehen Visionen und Träume, die in Spannung zu meinem Leben stehen.
Im Buch des Propheten Jesaja lesen wir von so einer Vision, nach der sich Menschen zu allen Zeiten sehnen.
Das Volk, das im Finstern wandelt, schaut ein großes Licht; über denen, die im Land der Dunkelheit wohnen, erstrahlt ein Licht. (Jes 9.1)
Advent – Zeit für Wünsche – eine Zeit sich auf mich, auf andere und auf Gott zu besinnen.
Den größten Wunsch erfüllt uns Gott zu Weihnachten selbst. ER wurde Kind in Jesus damals in Bethlehem. In diesem Kind verbinden sich alle Wünsche, Sehnsüchte und Visionen nach einer liebevollen, friedlichen Welt.
Ihr Superintendent Andreas Beuchel